Umbrüche als Phasen beschleunigten und tiefgehenden Wandels kennt die Geschichtswissenschaft in allen Epochen von der Antike bis zur Gegenwart. Sie können friedlich oder kriegerisch, revolutionär oder reformerisch, von oben oder von unten eintreten. In ihnen verdichtet sich die Kernfrage historischer Forschung, die Frage von Kontinuität und Wandel. Seit Thukydides bilden Umbrüche eine zentrale Kategorie der Geschichtswissenschaft. Reinhart Koselleck hat Umbrüche als Phasen verdichteter und neu erfahrener Zeit gefasst, vor allem in seinen Studien zur „Sattelzeit“ (von etwa 1750 bis 1850). Die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts ist besonders reich an gravierenden Umbrüchen, die kriegerisch oder friedlich erfolgten; zuletzt sei an die Maueröffnung vom 9. November 1989 erinnert. Die Ringvorlesung wird sich des Themas mit einer begrenzten Auswahl von Umbrüchen in der Geschichte annehmen. Die Vortragenden werden die Akteur*innen und den jeweiligen Kontext in den Mittelpunkt ihrer Präsentationen stellen.
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Organisator:
GasthörerCard – Programm und Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin
06.01.2021 – Pestepidemien
im Europa des 14. und 15. Jahrhunderts: Ursache, Symptom oder Begleiterscheinung der Krise
des Spätmittelalters?
13.01.2021 – Französische
Revolution oder globale Sattelzeit? Maßstäbe des Umbruchs von 1789.
20.01.2021 – The
Fall and Rise of America: Umbruch durch Krisenmanagement und soziale Sicherheit
im New Deal, 1932–1941.
27.01.2021 – Rumäniens
Frontwechsel im August 1944. Zur mehrmaligen Umdeutung der Akteur*innen.
03.02.2021 – Die
Kubanische Revolution 1959 als Umbruch? Dekolonisierung und Kalter Krieg in
Lateinamerika.
10.02.2021 – Marktwirtschaftlicher
Urknall: Währungs- und Wirtschaftsreform 1948.
17.02.2021 – Katastrophe und Neuanfang? Der Umbruch von 1989 bis 1991 – Akteur*innen, Hintergründe, Deutungen.
Anfang der Vorlesungen um 18:15 Uhr (Moskauer Zeit).