Im Laufe der 1920er- bis 1930er-Jahre kamen Hunderte deutscher Arbeiter*innen und Spezialist*innen nach Moskau, um in den unterschiedlichsten Branchen den Aufbau des Kommunismus zu unterstützen. Das zur gleichen Zeit in Betrieb genommene Moskauer Elektrowerk lud Gastarbeiter*innen aus Berlin zu sich ein, um die Produktion von Glühlampen mit Wolfram-Draht voranzutreiben und die russischen Kolleg*innen mit der Handhabung hochmoderner Technologien vertraut zu machen. Im Ergebnis produzierte das Werk, das mittlerweile den Namen „Kuibyschew-Elektrokombinat“ trug, ein Fünftel der gesamten Elektrotechnik der UdSSR. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten standen die „Moskauer Berliner*innen“ vor einer schwierigen Wahl: Wer nicht in die Heimat zurückkehren wollte, wurde in den GULAG verschleppt.
Wo aber lebten, träumten, liebten und hungerten unsere Protagonist*innen? Der
immersive Spaziergang durch das Elektrowerk wurde vom Stadthistoriker Sergej
Nikitin-Rimskij konzipiert, der die Führung auch persönlich leitet.
Diese neue Format des
Historiendramas gibt Teilnehmenden Gelegenheit, Schlüsselmomente im Moskauer
Leben der Protagonist*innen anhand überlieferter Dokumente nachzuerleben.
Der Spaziergang durch diesen – wie durch ein Wunder erhalten gebliebenen –
hundertjährigen Teil Moskaus wird durch eine Choreografie des Tanzensembles
Isidarino Gore ergänzt. Die Originalmusik hierzu kommt von der Band Useless
Youth (Baku – Verona – Seoul – Peking – Sankt Petersburg).
Die Teilnehmenden erwartet ein dreistündiges Eintauchen in das Leben der 1920er- und 1930er-Jahre.
Bitte bequeme und wettergerechte Kleidung tragen, Maske und
Handschuhe – gern auch eine Thermoskanne mit Tee mitbringen, und los
geht´s!
Für den Spaziergang können Tickets online unter dem Link gekauft werden.
Organisatoren:
MosKultProg
ArkhPol
Moskau Museum
Sergej Nikitin-Rimskij
Ort und Adresse der Veranstaltung:
Bolschaja Semenowskaja Str., 17a, Moskau