Das Projekt des Deutsch-Russischen Austauschs (DRA) zur „Stärkung der Radikalisierungsprävention im Nordkaukasus und in Tatarstan“ bietet erstmals eine umfassende internationale Vernetzung von Fachkräften zum Wissens- und Erfahrungsaustausch zwischen Russland, Frankreich und Deutschland. Aus diesem Zusammenschluss entsteht ein Präventionsnetzwerk, das dauerhaft einen schnellen fachlichen Austausch zum Thema Radikalisierungsprävention in der Jugendarbeit ermöglicht. Die Akteur*innen stammen aus sechs, als besonders risikobehaftet geltenden russischen Föderationssubjekten (Tschetschenien, Inguschetien, Dagestan, Nordossetien, Kabardino-Balkarien und Tatarstan). Ferner umfasst das Projekt Fachkonferenzen und Weiterbildungen für Fachkräfte, die auf Basis der Schulungsmaßnahmen lokale Präventionsmaßnahmen im Bereich der Jugendarbeit entwickeln und umsetzen.
In
allen drei Ländern besteht der Bedarf, über die Tätigkeit von Polizei und
Justiz hinaus präventiv tätig zu werden. Entsprechende Maßnahmen, die von
Beratungsangeboten der Jugend- und Sozialarbeit über schulische und
außerschulische Bildungsarbeit bis hin zur sozialpsychologischen Opfer-
beziehungsweise Täter*innenarbeit reichen, sollen Kinder und Jugendliche
frühzeitig erreichen und verhindern, dass sie zu Opfern oder Täter*innen
ideologisch begründeter Gewalt werden. Der Zivilgesellschaft kommt hierbei eine
wichtige Rolle zu. Sie kann in diesem sensiblen Handlungsfeld innovative und
lebensweltnahe Ansätze bereitstellen und damit zur Lösung gesellschaftlicher
Probleme beitragen. Das Projekt wird aus Mitteln des Auswärtigen Amtes im
Rahmen des Förderprogramms „Ausbau der Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft
in den Ländern der Östlichen Partnerschaft und Russland“ finanziert.
Organisator:
22.01.2021, 15:30 – 18:30 (Moskauer Zeit)